1 Video, 5 Plattformen, 17 Assets?!
Wer heute Social Media nicht Multichannel denkt, der verschenkt viele Ressourcen.
Ja, alle Social Plattformen – von Instagram bis YouTube – sollten prinzipiell plattformspezifisch betrachtet und bespielt werden.
Das heißt aber nicht, dass für jede Plattform einzeln produziert werden muss. In einigen Fällen kann man ganz wunderbar aus einer einzigen Grundlage, direkt mehrere Kanäle bespielen – sogar mit unterschiedlichen Zielen.
Umfassende Multichannel-Strategien beziehen sich vor allem darauf, bestehenden Content vollkommen auszuschöpfen und richtig zu recyceln. Auf diese Weise werden zeitliche und monetäre Ressourcen eingespart und trotzdem unterschiedliche Zielgruppen angesprochen.
Wir haben damit bereits Erfahrungen gesammelt und haben das ganze sogar mit einem TikTok-First-Ansatz erfolgreich umsetzen können. Dieser Blog enthält einige Tipps, wie du deine TikToks richtig auf Instagram und Facebook Reels, Snapchat Spotlight sowie YouTube Shorts ausspielst.
So holst du mehr aus deinen Inhalten heraus
Content-Recycling bedeutet, einmal erstellte Inhalte mehrfach zu verwenden, um maximale Reichweite plattformübergreifend zu erzielen. Beispielsweise können TikTok-Videos leicht auf Instagram Reels oder YouTube Shorts gepostet werden. Dabei ist es wichtig, die spezifischen Anforderungen jeder Plattform zu berücksichtigen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
Kanalstrategie: Der Schlüssel zum Erfolg
Es ist wichtig, dass du nicht einfach blind Content recycelst. Das bedeutet, dass du ein TikTok-Video nicht auf allen anderen Vertical Video Plattformen 1 zu 1 genauso reposten solltest. Zunächst solltest du dir der Kanalstrategie des jeweiligen Kanals bewusst sein. Überprüfe dein Asset, ob es in diese Kanalstrategie passt und wie du es gegebenenfalls anpassen kannst, um es plattformnativ zu gestalten.
Häufig ist es so, dass TikTok für Unternehmen ein Employer Branding Channel ist, auf dem das Unternehmen sich nahbar, unterhaltsam und authentisch zeigt.
Instagram oder Facebook hingegen fungieren eher als Alternative zur Webseite, wo Produkte im Vordergrund stehen und die Hochwertigkeit des Unternehmens oder der Produkte betont wird.
Erreiche mehrere Zielgruppen
Das Recyceln von Content für unterschiedliche Plattformen spart nicht nur Ressourcen, es eignet sich auch dafür, mehrere Zielgruppen anzusprechen.
Allerdings stellt das auch gleichzeitig die Schwierigkeit dar, wenn man massentauglichen Content wiederverwenden möchte. Unterschiedliche Zielgruppen wollen unterschiedliche Dinge sehen. Zusätzlich unterscheiden sich die Plattformen noch nach Content- und Social-basierten Faktoren. Diese Abbildungen sollten diese Gedanken besser veranschaulichen.
Altersverteilung auf Facebook, Instagram, YouTube und TikTok:
Ausrichtung der Social-Media-Plattformen TikTok, Instagram, Facebook, YouTube und Snapchat:
Das richtige Format
Wer seinen Content voll ausschöpfen möchte, der sollte zu aller erst Bescheid wissen, welche Formate auf welchen Plattformen möglich sind. Darunter fallen auch Werbeanzeigen! Denn auch hierfür kann Content recycelt werde.
Hier mal eine kleine Übersicht:
TikTok
Wer an dieser Stelle laut “Videos” schreit, der sollte weiterlesen. Ja, Videos sind das Herzstück von TikTok. Aber was ist mit Photo Posts? Was ist mit TikTok Stories? Was ist mit Livestreams?
TikTok bietet mehr Formate, als man auf den ersten Blick sieht. Besonders Photo Posts werden seit einigen Wochen stark vom Algorithmus gefördert. Sie bieten sich außerdem wunderbar an, um Videos zu recyceln.
Das heißt, für TikTok brauchen wir Videos und Fotos. Wer noch weiter denkt, der könnte sogar aus seinen Livestream-Videos normale Video- und Foto-Beiträge machen …
Zusätzlich können Videos und Fotos auch als Ads geschaltet werden.
Auf Instagram kann man mit Fotos richtig kreativ werden. Foto-Beiträge, Carousels und Stories. Nicht zu vergessen Instagram Reels!
Also können auch hier Fotos und Videos recycelt werden – das ganze ebenfalls als Werbeanzeigen möglich.
Facebook (Meta)
Eine manchmal vergessene Plattform mit sehr viel Potenzial. So wie auch Instagram gibt es auch hier Reels und Foto-Beiträge. Du siehst also schon, dass allein für drei Plattformen so einige Möglichkeiten bereitstehen, um Content zu verwerten.
Facebook bietet zudem weitreichende Werbemöglichkeiten für die Bilder und Videos.
YouTube
Wer (vertikalen) Content produziert, kann mit diesem auch YouTube Shorts bespielen. Solltest du bspw. mit einem Podcast auf YouTube aktiv sein, kannst du das ganze auch andersherum denken. Die Videos für deinen YouTube Content kannst du ganz einfach auch auf allen anderen Plattformen in Form von Snippets zeigen.
Shorts ist aktuell noch bei einigen Brands eher underated. Aber vergiss nicht: YouTube hat eine der größten Nutzerbasen weltweit.
Snapchat
Wer Spotlight noch nicht für seine vertikalen Videos ausprobiert hat, sollte dies auf jeden Fall tun. Auf Snapchat tummelt sich nämlich eine sehr junge Zielgruppe und die Community dort ist größer, als auf den ersten Blick erkennbar.
Kurz zusammengefasst:
- TikTok: Videos, Fotopost, Story, Video-/ Bild-Ad
- Instagram: Reels, Fotopost, Story, Video-/ Bild-/ Story-Ad
- YouTube: Shorts, Short-Ad
- Facebook: Video, Fotopost, Story, Video-/ Bild-/ Story-Ad
- Snapchat: Spotlight-Videos
Jetzt haben wir also schonmal fünf unterschiedliche Plattformen, auf denen es unterschiedliche Video- und Bildformate gibt, die für die Multichannel-Strategie infrage kommen.
Der richtige Content
Mehrere Kanäle mit dem gleichen Material zu bespielen, funktioniert selbstverständlich nicht mit jedem beliebigen Inhalt. Auf den einzelnen Plattformen gestaltet sich der Content meist unterschiedlich. Während wir von Instagram ästhetischen Lifestyle Content gewöhnt sind, lebt TikTok vom Uninszenierten und Authentizität.
Bestimmte Inhalte funktionieren allerdings auf allen Plattformen, weil sie einen generischen Grundcharakter haben. Wie zum Beispiel …
Anleitungsvideos
Kochvideos oder Anleitungen von ein DIY funktionieren auf allen Plattformen und in allen Stilen. Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Posts zu gestalten.
Durch den Schritt-für-Schritt Prozess bieten sich Anleitungen jeglicher Art auch besonders für Foto-Beiträge an. Auf TikTok und Instagram können User*innen die Rezepte oder DIYs ganz einfach speichern und nachmachen.
Was du in dem Video in einzelne Schritte aufteilst, kannst du ganz wunderbar auch in Fotos zeigen. Vergiss nicht, den Videoinhalt als Text-Overlay zu integrieren, damit die Zuschauer*innen alle Informationen bekommen, die sie auch im Video hätten.
Tipps & Auflistungen
Wer von uns kann den “Top 3 things to …” oder “10 beste …” Posts widerstehen? Ein sehr simples, aber äußerst beliebtes Format, das jeder von uns von Instagram, YouTube und TikTok kennt.
Es bietet sich also an, solche Formate direkt auf mehreren Plattformen zu teilen. Du hast ein gut performendes Reel mit vier Tipps zur Pflanzenpflege und erwähnst sogar eins deiner Produkte? Mache Screenshots von guten Szenen aus dem Video und stelle die Fotos als Photo-Post auf TikTok. Schalte das Ganze noch als Ad und voilà, du kannst noch Traffic auf deinen Online-Shop ziehen.
Vlogs & Behind-the-Scenes
Ebenfalls auf allen möglichen Social-Media-Kanälen bekannt und beliebt, sind Vlogs und Videos, die die User*innen hinter die Kulissen nehmen. Prinzipiell kann der gleiche Vlog auf TikTok genauso gut funktionieren, wie auf Instagram und YouTube. Versuche in der Erstellung und Bearbeitung eine gute Balance zwischen Elementen zu finden, die auf allen Plattformen gerne gesehen werden. Auf Instagram ist es die ästhetische Tonalität, auf TikTok und YouTube sind es z.B. Eastereggs.
Da sich die Plattformen stetig individuelle Veränderungen haben, ist eine Multichannel-Strategie mit viel Ausprobieren verbunden. Es wird Formate geben, die auf einigen Plattformen erheblich besser funktionieren als auf anderen.
Beispielsweise sind Straßenformate, die auf TikTok und YouTube Shorts gut funktionieren, meist weniger geeignet für Instagram Reels, da sie oft nicht die ästhetische Qualität haben, die Instagram-Nutzer erwarten.
Die richtige Gestaltung
Was für alle Inhalte auf jeglichen Plattformen gilt, ist die Gestaltung – egal, ob Video, Bild oder Werbeanzeige.
Kreative Hooks
Die ersten Sekunden eines Videos sind entscheidend, um die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen zu gewinnen. Das ist sicherlich den meisten bewusst. Hooks können Fragen, kontroverse Aussagen, aber auch visuelle Mittel sein, die die User*innen catchen, um das Video weiterzuschauen.
Solltest du hier Inspiration brauchen, haben wir hier 100 virale Hooks zusammengestellt, die auf allen Plattformen funktionieren.
Storytelling
Gute Geschichten ziehen Zuschauer*innen an und halten sie bis zum Ende des Videos. Zum Storytelling gehört übrigens auch, die User*innen durch ein Video zu führen. Das kann über Voiceover gelingen, die auditiv Informationen bieten, die im Video gar nicht aufgeführt werden. Genauso wie Untertitel, die Wort für Wort eingeblendet werden, um die Aufmerksamkeit der User*innen zu behalten.
Trends & Sounds
Wer über wichtige Themen und Trends Bescheid weiß – vor allem die, die auf den einzelnen Plattformen gerade heiß diskutiert sind –, der hat große Chancen, dass seine Inhalte erfolgreich sind.
Best Case: Erfolgreiche Multichannel-Strategie bei DEMECAN
Demecan, ein Unternehmen für medizinisches Cannabis, hat gemeinsam mit uns diesen Multichannel-Ansatz getestet. Und das mit Erfolg.
Mit einem einzigen Video testeten wir, ob dieses auch noch anders zu verwerten ist. Dieses Video wurde dann für Instagram Reels, YouTube Shorts, Facebook und Snapchat recycelt und in verschiedene Formate wie Fotoposts und Werbeanzeigen umgewandelt.
Diese Multichannel-Strategie führte zu einer signifikanten Steigerung der Reichweite und Interaktionsrate auf allen Plattformen, was den Erfolg der Kampagne verdeutlichte.
Hier ist das ganze Ergebnis von diesem Best Case zu finden.
Best Case: Long und Short-Form vereinen am Beispiel von FrontpageTV
YouTube bietet sowohl Long-Form-Videos als auch Short-Form-Videos, was großartige Möglichkeiten bietet, Reichweite und Community aufzubauen und relevante Nutzer*innen zu erreichen.
Viele Unternehmen und Creator veröffentlichen ihre TikToks oder Instagram Reels 1 zu 1 als YouTube Shorts. Dies ist an sich nicht verkehrt, vor allem wenn keine Long-Form-Strategie auf dem YouTube-Kanal existiert. Falls jedoch eine Long-Form-Strategie besteht, ist es wichtig, dass diese mit der Short-Form-Strategie übereinstimmt.
Unternehmen, die beispielsweise Education-Inhalte in längeren Videos auf YouTube veröffentlichen, sollten keine Employer-Branding-TikTok-Sketche als YouTube Shorts veröffentlichen, da dies die YouTube-Algorithmen irritieren kann.
Mittlerweile legen die meisten Unternehmen den Fokus auf Short-Form-Content-Produktionen. Es gibt jedoch auch erfolgreiche Beispiele, die klar auf Long-Form-Content setzen und daraus Short-Form-Assets erstellen.
Wir selbst haben einen erfolgreichen Kanal aufgebaut, indem wir Long-Form YouTube-Videos produziert und daraus plattformspezifische TikTok- und Reel-Assets erstellt haben.
Mit Frontpage TV haben wir es geschafft, in nur einem Monat 250.000 Follower auf TikTok zu gewinnen. Dieser Erfolg basierte auf einer klaren Kanalstrategie und schnellem Handeln.
Durch die Nutzung underpriced attention und die Einbindung von Influencern konnte eine hohe Reichweite erzielt werden. Die Strategie umfasste auch die Multi-Channel-Präsenz auf YouTube und TikTok, um langfristig unabhängig und wettbewerbsfähig zu bleiben. Erfahre mehr über die Erfolgsgeschichte von Frontpage TV hier.